Streaming im Medienhaus: Wie WEKA Industrie Medien mit Bewegtbild neue Maßstäbe setzt
Was früher nur großen Medienhäusern vorbehalten war, wird heute auch im B2B-Bereich zum Erfolgsmodell: Eigene TV-Studios, Videoproduktionen und crossmediale Nachrichtenformate. Ein Paradebeispiel dafür liefert WEKA Industrie Medien aus Wien. Das Unternehmen – eine Tochter der deutschen WEKA Group – zeigt, wie Fachverlage digitale Transformation leben und sich neue Umsatzquellen erschließen.
Der Einstieg ins Bewegtbild: Aus der Krise geboren
Die Corona-Pandemie war für viele Medienunternehmen eine Zäsur – so auch für WEKA Industrie Medien. Als der Eventbereich 2020 plötzlich stillstand, entschied sich die damalige Eventleiterin und heutige Geschäftsführerin Beatrice Schmidt zu einem mutigen Schritt: Statt Rückzug – Investition. Es entstand die Idee eines eigenen TV-Studios für virtuelle Events und fachspezifische Nachrichtenformate.

Beatrice Schmidt, Geschäftsführerin von WEKA Industrie Medien GmbH
„Das Streaming-Geschäft ist mein Baby“, sagt Schmidt im Interview mit kress.de. Der Start war alles andere als glamourös: Der Zusammenbruch des Eventgeschäfts bedeutete Improvisation, Umschulung und neue digitale Formate. Aber er war auch die Initialzündung für den Weg zu einem vollwertigen Videopublisher.
Vom Green Screen zur Nachrichtensendung
Bereits im Sommer 2020 ging das Studio in Betrieb – gefördert zu 50 % durch das österreichische Programm Digitale Transformation. Seitdem wurden zahlreiche Formate entwickelt, darunter das Vorzeigeprojekt „Industriemagazin News“: eine 15-20-minütige Nachrichtensendung, die wöchenlich ausgestrahlt wird – über die eigene Website, LinkedIn und vor allem YouTube hohe Zugriffszahlen verzeichnet.
Das Format kombiniert aktuelle Meldungen mit Studiogesprächen, Branchen-Insights und Berichten zur wirtschaftlichen Lage. Redakteur:innen übernehmen Konzeption, Moderation und Produktion – Multitasking ist Pflicht. „Redaktionell müssen alle alles können und machen“, so Schmidt. „Wir sind einfach ein zu kleines Medienhaus für Silos.“
Reichweite durch Kooperation
Seit zwei Jahren wird das Format zusätzlich vom niederösterreichischen Regionalsender NÖN-N1-TV ausgestrahlt. Dieser erreicht eine technische Reichweite von rund 400.000 Haushalten und erweitert die Präsenz des Fachformats auf lineare TV-Zuschauer. Gepaart mit Social Media-Snippets auf Instagram, TikTok und LinkedIn sowie Teasern auf industriemagazin.at, ergibt sich eine beachtliche crossmediale Reichweite.
Neue Erlösquellen durch Videovermarktung
Die wirtschaftliche Seite kommt nicht zu kurz: TV-Auftritte, Werbeintegration und Auftragsproduktionen werden gezielt vermarktet. Zusätzliche Leistungen wie Verbreitung über Websites, Newsletter oder Social-Media-Kanäle werden modular angeboten. So wird aus einem Videoprojekt ein skalierbares Marketingpaket.
Fazit: Bewegtbild ist gekommen, um zu bleiben
WEKA Industrie Medien beweist eindrucksvoll, dass auch Fachverlage im Bewegtbildjournalismus Fuß fassen können – mit klarer Strategie, fachlicher Tiefe und unternehmerischem Mut. Das TV-Studio ist mehr als ein Corona-Überbleibsel: Es ist der Schlüssel zur multimedialen Zukunft eines spezialisierten B2B-Verlags.