Stefan Pierer, KTM-CEO, ist in eine Schadenersatzklage wegen der Übernahme von Leoni verwickelt, da er Aktionären keine Kapitalerhöhungsbeteiligung bot, was auch Aldo Kamper betrifft. Pierer plante, Leoni 2023 als Alleineigentümer zu übernehmen, was andere Aktionäre benachteiligte. OMV verhandelt mit Adnoc über eine Fusion von Borealis und Borouge, um einen globalen Chemiekonzern zu formen. Lenzing, ein Faserhersteller, musste aufgrund wirtschaftlicher Schwierigkeiten Kapital erhöhen und Stellen abbauen. Die Industriellenvereinigung fordert angesichts wirtschaftlicher Herausforderungen und schlechter Wirtschaftsleistung Österreichs im Jahr 2023 Neuwahlen, wobei eine Erholung für 2024 erwartet wird.
• KTM-Chef Stefan Pierer ist Gegenstand einer Schadenersatzklage. Im Zuge der Übernahme des Autozulieferers Leoni soll der damalige Vorstand des Automobilzulieferers den bestehenden Aktionären die Möglichkeit genommen haben, sich an der Kapitalerhöhung zu beteiligen. Unangenehm kann die Schadenersatzklage vor allem für einen anderen in Österreich tätigen Manager, nämlich Aldo Kamper werden. Der Deal, den Stefan Pierer Anfang 2023 für den deutschen Automobilzulieferer Leoni plante, war einfach und überzeugend: Der angeschlagene Kabelspezialist Leoni war seit vielen Jahren notleidend. Aufgrund seiner Systemrelevanz für die deutsche Automobilindustrie wurde das Unternehmen jedoch durch viele Verlustjahre getragen und sollte nachhaltig werden. Eine Rettung, die für Pierer aber nur als Alleineigentümer in Frage kam. Dazu stellte Pierer 150 Millionen Euro frisches Kapital zur Verfügung und übernahm mit 708 Millionen Euro knapp die Hälfte der Schulden des Unternehmens. Im Gegenzug sollte Leoni von der Börse genommen werden. Gedeckt vom deutschen Unternehmensstabilisierungs- und -restrukturierungsgesetz wurde Pierer damit im Frühjahr 2023 tatsächlich zum Alleineigentümer gemacht. Die übrigen 25.000 bis 30.000 Aktionäre gingen leer aus.
• OMV führt fortlaufende Gespräche mit Adnoc über eine Fusion ihrer Tochtergesellschaft Borealis mit Borouge, um einen globalen Chemiekonzern zu formen. Die Verhandlungen, die seit Monaten andauern, zielen darauf ab, beide Unternehmen als gleichberechtigte Partner zu etablieren und könnten zu einem Jahresumsatz von nahezu 20 Milliarden Euro führen. Lenzing, ein börsennotierter Faserhersteller, sieht sich mit wirtschaftlichen Schwierigkeiten konfrontiert, die zu Abschreibungen von fast einer halben Milliarde Euro führten. Verursacht durch Unsicherheiten im Markt, gestiegene Rohstoff- und Energiekosten sowie höhere Zinsen, musste das Unternehmen bereits im Vorjahr eine Kapitalerhöhung durchführen und weltweit 500 Stellen abbauen. Neuwahlen statt „Durchwurschteln“: IV warnt vor Wahlzuckerln Die Industriellenvereinigung warnt vor Wahlzuckerln angesichts der Nationalratswahl. Die nächsten Tage und Wochen würden zeigen, was die Regierung noch umsetzen könne - und wenn nichts mehr ginge, sei es besser, früher zu wählen als das ganze Jahr durchzuwurschteln, so IV-Präsident Georg Knill. Wie schon bei den Kollektivvertragsverhandlungen der Industrie im Herbst des Vorjahres zeichnete Knill ein eher düsteres Bild des produzierenden Sektors.
• Das Wirtschaftsjahr 2023 war für Österreich sehr schlecht, schlechter als für die meisten entwickelten Volkswirtschaften. Laut einer Studie des Economist landete Österreich unter 35 Ländern auf Platz 33, besonders in Inflation und Inflationsbreite. Für 2024 wird jedoch eine wirtschaftliche Erholung erwartet. Philipp Miedler von der Syngroup kommentiert.
• Die Auf- und Umsteiger der Woche mit Lena Wechselberger
• Moderation: Rudolf Loidl, Lena Wechselberger
• Team Industriemagazin News: Lukas Krec, Joy Reisinger, Nicole Fleck