E-Auto Zulieferer stehen derzeit massiv unter Druck: die Absatzkrise wird gerade in Deutschland und Österreich zum Systemproblem. Die Zulieferindustrie hofft jetzt teils auf Nachfrage aus China. Der Halbleiterhersteller AT&S steht ebenfalls unter Druck und schreibt Verluste. Und Thyssenkrupp will sich mit Milliardär und Partner für Energie, Wasserstoff und Grünstrom zukunftsfit machen. Wie erfahren sie in den Industriemagazin News.
• Systemproblem E-Auto: Zulieferer unter Druck Der schleppende Hochlauf der Elektromobilität bringt die Zulieferindustrie in Österreich und Deutschland zunehmend in Schwierigkeiten. Von großen System- und Modulzulieferern wie Bosch, Continental oder Mahle bis hin zu den kleinen, hochspezialisierten Komponenten- oder Teile-Lieferanten: Die deutlich geringeren Abrufzahlen der Markenhersteller führen zu Leerlauf, Umsatzrückgängen und bringen Amortisationspläne in Gefahr. Weil man zwischen OEMs und Zulieferern einfach die alten Rahmenverträge aus Verbrenner-Zeiten übernommen hat, als Abrufzahlen planbarer und drastisch Rahmenveränderungen nicht geregelt waren, ist derzeit in vielen Unternehmen unklar, wer auf den Millionenkosten sitzen bleibt.
• AT&S spürt Kostendruck Der steirische Leiterplattenhersteller AT&S spürt die Krise im weltweiten Elektronikgeschäft stark. Im Geschäftsjahr 23/24 – das Bilanzjahr endete für die AT&S im März – hat das Unternehmen zum ersten Mal seit vielen Jahren einen Verlust geschrieben. Die Umsatzdelle trifft das Unternehmen zu einem ungünstigen Zeitpunkt: Die AT&S zieht derzeit kapitalintensiv ein neues Mega-Werk in Malaysia hoch, um den geopolitischen Risken durch die Produktion in China zu entkommen.
• ThyssenKrupp: Stahlkonzern löst Stahlsparte ab Turbulente Zeiten für den deutschen Stahlkonzern ThyssenKrupp: Der deutsche Mischkonzern, der aufgrund der Schwierigkeiten in der Stahlsparte immer weiter die roten Zahlen rutscht, versucht, sich mit einem Joint-Venture mit der Energieholding EGPC des tschechischen Milliardärs Daniel Kretinsky zukunftsfähig zu machen. Eine vorerst 20 Prozent-Beteiligung, die dann auf 50 Prozent aufgestockt werden soll, soll für ThyssenKrupp Steel Europe mit insgesamt 27.000 Mitarbeitern, zum Befreiungsschlag werden. Als strategischer Partner soll EPCG mit dafür sorgen, dass die Stahlkocher in Zukunft ausreichend mit Energie, Wasserstoff, Grünstrom und weiteren Energierohstoffen versorgt werden.
• Rosenbauer: Verlust eingedämmt Der oberösterreichische Feuerwehrausrüster Rosenbauer hat im ersten Quartal 2024 einen Verlust geschrieben, diesen im Vergleich zum Vorjahresquartal aber etwas eingedämmt. Die Umsätze stiegen in den ersten drei Monaten um fast 18 Prozent auf rund 225 Millionen, das Minus beim Ergebnis sank von fast 11 auf nur noch 9 Millionen Euro. FACC aus der Verlustzone
• Der oberösterreichische Flugzeugteilelieferant FACC will aufgrund gut laufender Geschäfte mit Airbus und Boeing bis Ende 2024 auf über 4.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wachsen. Das in Wien börsennotierte Unternehmen in chinesischer Hand steigerte im ersten Quartal Umsatz und Ergebnis deutlich und stellte allein in den ersten Monaten des Geschäftsjahres 150 neue Mitarbeiter ein.
• Moderation: Rudolf Loidl
• Team Industriemagazin News: Lukas Kreč, Joy Reisinger, Nicole Fleck